Sonntag, 13. April 2014

Persönliche Funkausstattung, Dual Comm

by Ringo

Es kommt nicht oft vor das man das Glück hat das ein Reenactment Vorhaben auch gleich noch eine recht spezielle Lösung bereithält, wie das eben hier der Fall ist.

Die Problematik ist einfach aufgezeigt, es gilt zwei Funkkreise zu bedienen (Teamfunk und HQ Funk, oder etwas anderes).
Eine der besseren Lösungen für dieses Problem kennt man vor allem von Herstellern wie Peltor oder MSA welche Dual Comm Geräte anbieten.



Aber gibt es noch alternativen zu einem Dual Comm System?
Wer eine Lösung für dieses Problem sucht wird sehr bald feststellen das dem nicht so ist.

Am meisten hört man im deutschen Sprachraum als Lösung für alle Probleme die den Funk betreffen das man(n) ihn nicht braucht da er mit Stimme führt.
Schon beim betreiben eines Funkkreises stellt sich dies meist als eine eher unzutreffende Aussage heraus wenn genannter (meist Fallschirmjäger) es nicht hinbekommt die 4km zwischen HQ und seiner Position mit seiner Stimme zu überbrücken.

Die fest verbauten Funktionen für gängige Funkgeräte (wie in etwa TDR) bieten keine echte Alternative zu Dual Comm da sie sehr "unzuverlässig" zwischen Frequenzen umschalten und man meist nach Murphy's Gesetz immer auf der falschen Frequenz ist.

Hat Dual Comm auch Nachteile?
Nein, es ist nie verkehrt die Möglichkeit zu besitzen zwei Funkkreise bedienen zu können wenn es darauf ankommt. Sei es nun als Truppführer oder Fenmelder.
Jedoch kann Dual Comm mehr Folter als alles andere sein wenn man sich auf einem Kanal mit der mangelnden Funkdisziplin herumschlagen muss und auf dem anderen Kanal mit einer Dauerwerbesendung.
Dies sorgt natürlich dafür das jeglicher Funkverkeht absolut nutzlos ist und ist weniger Schuld des Dual Comm Prinzips.

Was aber ist Dual Comm?
Hinter Dual Comm verbirgt sich nichts weiter als die Möglichkeit zwei Funkgeräte an einem Headset zu betreiben.
Die Technik ist hier recht simpel gehalten und gerade deswegen auch auf andere Headsets als den aktiven Gehörschutz (welcher sich nicht für jeden Einsatz lohnt und anbietet) anzuwenden.

Um Dual Comm auch ohne aktiven Gehörschutz zu verwenden bedienen wir uns einmal mehr am Ideenreichtum derer die nicht die richtige Lösung vom Hersteller geliefert bekommen.
Letztenendes kann man sich seine Dual Comm Lösung mit jeder beliebigen Kombination von Headsets erstellen. Aber eine wirklich gute Lösung bietet vor allem das altbewehrte Bowman/ Light Patrol Headset welches sich durch seinen recht simplen Aufbau wunderbar kombinieren lässt.



Schon mit wenigen Handgriffen hat man aus seinen zwei Bowman Headsets ein Dual Comm Gerät gezaubert.
Die beiden Headsets werden ausschliesslich über das Kopfband befestigt, können aber zur Sicherheit noch mit Kabelbinder (oder etwas anderem) festgezogen werden.


Der gummierte Schutz der schon bei einem Bowman sicherstellt das man gut gegen Aussengeräusche abgeschrimt ist auf dem einen Ohr lässt einen auch nicht beim zweiten Bowman nicht im Stich.
Natürlich sollte man das äussere Bowman etwas lauter stellen da es sich eben etwas weiter vom Ohr entfernt befindet.
Nichts desto trotz hört man den Funk auf beiden Headsets ausgezeichnet.

Auch die Sprechqualität mit den Mikros wird nicht verringert sofern man sie anständig zusammenzwirbelt und sich beide vor dem Mund befinden.



Je nach Hersteller des Headsets stehen einem vielleicht mehrere PTT Boxen zur Auswahl.
Es bietet sich an das man die Headsets in beiden PTT Boxen verwenden kann, auch wenn am anderen Ende der PTT Box sich die Anschlüsse vielleicht unterscheiden.
Dies ist natürlich nicht immer Möglich da manche Funkgeräte sich Grundlegend unterscheiden und ganz andere Headsets benötigen, dies soll hier aber nicht vertieft werden.

Abschliessend sei vielleicht noch angemerkt das eine gewisse Planung was vor allem das anbringen der Funkgeräte, Antennen, PTT Boxen und vor allem der Kabel angeht das Leben bedeuted einfacher machen und unter Umständen auch verlängert.
Niemand sollte sich mit seinem eigenen Kabelsalat erwürgen. Das ist nicht ein würdiges Ende für einen simulierten Operator.

Um dann das ganze auch zu einem Abschluss zu bringen: Die so verbundenen Bowman Headsets sieht man durchgehend bei vielen Soldaten der norwegischen Streitkräft, unabhänngig von der Einheit oder Truppengattung.
Nicht das dies euch davon abhalten soll es trotzdem zu verwenden.




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